Donnerstag, 15. Januar 2009

I can, you can, Canyon!

Fuer einen chronologischen Ablauf bitte von unten nach oben scrollen. Tzorry!



Seit Generationen die neuste Mode in Cabanaconde



Trachtenbummler



und wieder zurueck in Cabanacone




der fruehe Vogel faengt den Wurm: der Aufstieg



ein kleines Bisschen Afrika: Huettenidyll I




Huettenstudie II



Huette Huette Huette



in der Mitte quillt ein Fluss





mit schmutziger Linse in den Canyon geschossen





aus der Serie "Henni hinterherlaufen"



von Lehm zu Lehm: sonnengereiftes
Baumaterial in einem dieser drei kleinen Kaeffer



steppin´ stone



bimmel bimmel!


erster Eindruck: die Oase von oben


Cabanaconde

Es wird siebenmeilenstiefelweise aufgeholt: Colca Canyon.
In einem kleinen Kaff, ein paar Busstunden von Arequipa entfernt, namens Cabanaconde starten die Touren in den Cañon de Colca, der wohl mit ueber tausend Metern von der Kante bis unten sehr tief sein soll. Und genau da mussten wir rein. Bis ganz unten.
Zunaechst waren wir aber sehr zufrieden mit Cabanaconde, denn es gab hier vieles, das man woanders vermissen muss: eine gemuetliche, duestre Kneipe mit Kamin, viele Haeuser aus Lehm, etwas andere lokale Tracht und einen ganz aufgeblaehten, verwesenden Hund auf der Strasse, den wohl keiner wegraeumen wollte.
Ein kleiner Spaziergang aus der Stadt zu einem Aussichtspunkt eroeffnete einen ersten Blick auf die "Oase", die ganz unten als gruener Fleck im gelbbraun der Westernlandschaft des Cañons liegt. Sah gar nicht so weit aus, man konnte sogar schon die hellblauen swimmingpools sehen.
Das fiese an der Wanderung war dann, dass man von frueh morgens an genau sehen konnte, wo man lang musste: hin und her und hin und her langsam runter in den Cañon, dann keineswegs durchs Flussbett zur Oase sondern auf der anderen Seite ewig wieder hoch, durch drei staubige Doerfer (in denen es nichts gab, das nicht aus Lehm gemacht oder nicht zumindest mit Lehm ueberzogen war). und dann wieder runter. Kantapper, kantapper.
Das fruehe Aufstehen ersparte uns allerdings zunaechst die brennende Hitze und so stiefelten wir munter zwischen Kakteen, Disteln und zackigen Felsspitzen durch, ueberquerten unten den Fluss, kletterten wieder hoch, wieder runter und kamen nach sieben Stunden mit gigantischem Vorsprung zu den zwei professionell aussehenden Hollaendern (mit nordic walking Stoeckern und camel bag, pfft) in der Oase (vier verschiedene Hostals mit pool und viele Palmen) an. Unsere Unterkunft war eine Bambushuette, deren Waende zur Haelfte aus Bambusstangen und zur Haelfte aus Luft gebaut waren, sodass es zumindest nie stickig wurde. Die Preise waren auch in Ordnung, die Nudeln am Abend bei Kerzenlicht (dem 1. Advent) sogar sensationell und unschlagbar war das kuehlende Bad im Pool mit anschliessender Entspannung in der Hollywoodschaukel. Ohne die Gedanken an den Aufstieg ein perfektes Szenario. Nach einer Nacht unterm Bastdach ging es vor Tach und Tau wieder hoch. Ziemlich oede, denn es ging wirklich nur im Zickzack bergauf. Trotzdem ein gutes Gefuehl, kurz vor Schluss von den beiden hollaendischen Wanderpros auf ihren gemieten Mulis ueberholt zu werden.
Und damit nicht genug des Gluecks: auf der Weiterfahrt nach Puno machten wir einen kurzen Halt. Genau am "Kreuz des Condor", einem Tourisammelpunkt, zu deren Belustigung morgens die Condoren sich per Aufwind aus dem Canyon schwingen! Und siehe, just in diesem Moment schwaermte eine ganze Horde Condoren ueber die Kante und zeigte sich auch uns, die wir diesen ueberfuellten Ort samt Eintrittsgebuehr gemieden hatten.
Da wir keine Lust hatten, komplett bis Arequipa zurueckzufahren, liessen wir uns an der Weggabelung in einem kleinen Altiplanoelendsstrassenkaff rauswerfen. Hier fegte ein scharfer Wind den ebenso scharfen Gestank von Truckerpisse (die hier stroemeweise am Strassenrand floss) durch zwei Zeilen geduckter, eingefallener Wellblechbaracken. Als uns endlich ein Bus aus
diesem haesslichen Ort befreite, wurde es gestankstechnisch nicht viel einfacher: mal wieder waren nur die letzten Plaetze direkt neben dem Klo frei. In den folgenden Stunden hatte Henni die verantwortungsvolle Aufgabe, den schwachlichen Herren zu erklaeren, mit welcher Gewalt man am Tuergriff fuer das Klo zu zerren hatte, um reinzukommen und anschliessend die Tuer hinter den Erleichterten zuzuknallen, um den Missgeruch etwas zu abzuschwaechen.
Zur Kroenung dieser angenehmen Fahrt, versuchte uns noch der fette Busfahrer ueber Ohr zu hauen, leider war er sehr dumm und hatte dem anderen Gringo, der mit uns eingestiegen war, (ein Italiener, der wegen seines etwas arabischen Aussehens wohl nicht so hoch auf der Gringoskala rangierte) , viel weniger Soles abgeknuepft, sodass wir zwar noch uebers Ohr gehauen wurden (denn wir zahlten viel mehr als die einheimischen Gaeste von viel weiter weg), aber nicht mehr ganz so doll und einigermassen bewusst. Als wir in Puno ankamen, war es schon dunkel......... ! !

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